Prossen - ein Urlaubsort mit Tradition
Prossen ist schon seit der Jahrhundertwende als "Sommerfrische" bekannt.
Die Nähe zum Kurort
Bad Schandau und die schöne Südhanglage machten Prossen zu einem beliebten Urlaubsort. Schon 1903 gibt es die erste Ansichtskarte vom "Gasthof Prossen" und nach und nach beginnen einige Häusler Fremdenzimmer zu vermieten. In unserem Fachwerkhaus gehen etwa seit 1930 regelmäßig Gäste ein und aus. Im Jahr 2015 stehen in Prossen ca. 50 Ferienunterkünfte zur Verfügung. Eine kleine Fremdenverkehrsgeschichte »
Bad Schandau und die schöne Südhanglage machten Prossen zu einem beliebten Urlaubsort. Schon 1903 gibt es die erste Ansichtskarte vom "Gasthof Prossen" und nach und nach beginnen einige Häusler Fremdenzimmer zu vermieten. In unserem Fachwerkhaus gehen etwa seit 1930 regelmäßig Gäste ein und aus. Im Jahr 2015 stehen in Prossen ca. 50 Ferienunterkünfte zur Verfügung. Eine kleine Fremdenverkehrsgeschichte »
Zu früheren Zeiten, als auf der Elbe Holzstämme "getreidelt" wurden, die ersten Dampfer ihre schwer
beladenen Kähne zogen, entstand durch die Schiffer das Fest zur Schifferfastnacht. Ein großes Spektakel,
mit Festumzug, Brezelmann und Fleckelmännern,
bei dem der Winter ausgetrieben werden sollte, damit die Elbe bald wieder schiffbar wurde. Der Schifferverein hält die über 100 Jahre alte Tradition aufrecht und immer am 3. Wochenende im Januar herrscht in Prossen Ausnahmezustand - die Schifferfastnacht wird gefeiert!
www.schifferfastnacht-prossen.de
www.heimatverein-prossen.de
mit Festumzug, Brezelmann und Fleckelmännern,
bei dem der Winter ausgetrieben werden sollte, damit die Elbe bald wieder schiffbar wurde. Der Schifferverein hält die über 100 Jahre alte Tradition aufrecht und immer am 3. Wochenende im Januar herrscht in Prossen Ausnahmezustand - die Schifferfastnacht wird gefeiert!
www.schifferfastnacht-prossen.de
www.heimatverein-prossen.de
Damals wie heute, wanderte man zuerst auf den Lilienstein, ehe man die Sächsische Schweiz kreuz und quer erkundete. Der Lilienstein ist der wohl schönste, aber mit 312 m auf jeden Fall der höchste Tafelberg des Elbsandsteingebirges. Die Aussicht ist zu jeder Jahreszeit faszinierend und die Besteigung des Berges zu Silvester ist eine unserer heutigen Traditionen.
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de
Prossener Bürger erzählen
Helmut Thomas
Eine historische Wanderung über den Lilienstein nach Rathen
Wir beginnen die Wanderung am Buswendeplatz Prossen und folgen der Straße in Richtung Königstein-Halbestadt.
Vorbeikommend am Haus Gründelweg No. 7 und 13 können wir uns anhand der angebrachten Wassermarken vorstellen, wie es zur Zeit des Hochwassers im August 2002 und auch im Jahr 1845 aussah.
Auch an diesen Abhängen wurden wie im übrigen Elbtal in der Zeit der aufblühenden Städte (Barockbauten von Dresden) Sandsteinbrüche angelegt. Beginnend im unteren Teil des Abhanges wurden große Wandstücke freigelegt und in weicheren, Ton führenden Schichten des Sandsteins vordringend, "hohl gemacht" und abgespalten.
Beim Ausformen maßgerechter kleinerer Blöcke entstanden große Mengen nicht verwendbarer Bruchstücke, die, immer wieder eingeebnet, die Arbeitsfläche für die Ausformung der Blöcke ergab.
Sich laufend höher verlagernd, erreichte die Abbruch- und Bearbeitungsebene die heute sichtbare Abstufung, fast in halber Höhe des Elbhanges.
Vorbeikommend am Haus Gründelweg No. 7 und 13 können wir uns anhand der angebrachten Wassermarken vorstellen, wie es zur Zeit des Hochwassers im August 2002 und auch im Jahr 1845 aussah.
Auch an diesen Abhängen wurden wie im übrigen Elbtal in der Zeit der aufblühenden Städte (Barockbauten von Dresden) Sandsteinbrüche angelegt. Beginnend im unteren Teil des Abhanges wurden große Wandstücke freigelegt und in weicheren, Ton führenden Schichten des Sandsteins vordringend, "hohl gemacht" und abgespalten.
Beim Ausformen maßgerechter kleinerer Blöcke entstanden große Mengen nicht verwendbarer Bruchstücke, die, immer wieder eingeebnet, die Arbeitsfläche für die Ausformung der Blöcke ergab.
Sich laufend höher verlagernd, erreichte die Abbruch- und Bearbeitungsebene die heute sichtbare Abstufung, fast in halber Höhe des Elbhanges.
Wir gehen vorbei am rechts abbiegenden Gründelweg, auf dem man in 35-40 Minuten den Ort Waltersdorf mit mehreren Einkehrmöglichkeiten erreicht, bis zur Einfahrt Gründelweg 14.
Dieses Grundstück war seit dem 15 Jahrhundert neben dem Rittergut Prossen die einzige eigenständige Wirtschaft mit ca. 5 ha Wald und 3 ha Acker und Wiesenfläche und mit Jagd- und sogar Fischerrecht.
Blicken wir jetzt zum Lilienstein, weiter in Richtung Königstein, war der gesamte Elbhang von Höhe der Hochfläche Sellnitz-Ebenheit bis zur Elbe und um die Südseite und Westseite des Lilienstein führend, bis zu den Rathener Liegenschaften, im Besitz der Kirche. Davon abgeleitet im Sprachgebrauch: die Kirchleite.
Steinbrüche von Prossen
Von diesen ebenen Flächen, die heute noch "Haabe" genannt werden, wurden die tonnenschweren Blöcke auf Rutschen bis ans Elbufer befördert.
Nach diesen, ins zurückliegende Jahrhundert gehenden Betrachtungen, stehen wir immer noch am Eingang des Grundstückes No. 14.
Wir verlassen die Straße nach rechts und treten in den Kanonenweg ein, der im unteren Teil durch die Verlegung des Gründelweges identisch mit dem Lottersteig wurde.
Der anfangs steil ansteigende, natur belassene Weg, der uns zum Lilienstein oder nach Rathen führt, geht ca. 200m durch den Wald. Wenn wir aus der Waldkante heraustreten und die dortige Ruhebank nutzen, fällt uns einer der Grenzsteine auf, wie sie schon im 17. Jahrhundert die landeseigenen Waldflächen von den Gemeindeflächen trennten. In diesen Fall als Gemeindeflächen die drei unter uns liegenden "Häuslergrundstücke", die zu Waltersdorf gehören. Diese Steilhanggrundstücke wurden wahrscheinlich schon weit zurückliegend (15.Jhd.) vom Rittergut wegen schlechter Nutzungsmöglichkeit am Häusler, die dort arbeiteten, abgegeben.
Nach einem herrlichen Ausblick auf den Prossner Grund, das Rittergut und die Elbe mit Hafen, folgen wir einen Hohlweg, der rechts vom eigentlichen Lottersteig an der Waldkante steil weiterging, über den Lehmhübel.
Die dortigen Lehmablagerungen deuten auf das zu Urzeiten nur wenig ausgewaschene Elbtal und damit verbundene Strömungswirbel hin. Schon seit den ersten Ansiedlungen war der Lehm das Bindematerial zum Bauen der Häuser, zum Setzen und Dichten der Feuerstellen, Backöfen und Steigessen.
Auf nur noch leicht ansteigenden Weg erreichen wir wieder den Wald und kommen in den Sellnitzgrund. Nach dem spitzwinklig zusammentreffenden Lottersteig und dem Gründelweg folgen wir dem jetzt breiteren Forstweg ca. 200m bis zu einer leichten Linksbiegung. Rechts abbiegend erreichen wir nach kurzem Anstieg die Hochfläche und gehen am Waldsaum bis zur Wegkreuzung Waltersdorf Kirchweg. Hier laden Bänke zum Verweilen ein.
Einen herrlichen Panoramablick von der Bastei mit Rathener Felsenwelt bis zu der Brandansicht bieten sich dem Betrachter. Jetzt ist es Zeit, über Wanderlänge und Zeit zu entscheiden.
Der anfangs steil ansteigende, natur belassene Weg, der uns zum Lilienstein oder nach Rathen führt, geht ca. 200m durch den Wald. Wenn wir aus der Waldkante heraustreten und die dortige Ruhebank nutzen, fällt uns einer der Grenzsteine auf, wie sie schon im 17. Jahrhundert die landeseigenen Waldflächen von den Gemeindeflächen trennten. In diesen Fall als Gemeindeflächen die drei unter uns liegenden "Häuslergrundstücke", die zu Waltersdorf gehören. Diese Steilhanggrundstücke wurden wahrscheinlich schon weit zurückliegend (15.Jhd.) vom Rittergut wegen schlechter Nutzungsmöglichkeit am Häusler, die dort arbeiteten, abgegeben.
Nach einem herrlichen Ausblick auf den Prossner Grund, das Rittergut und die Elbe mit Hafen, folgen wir einen Hohlweg, der rechts vom eigentlichen Lottersteig an der Waldkante steil weiterging, über den Lehmhübel.
Die dortigen Lehmablagerungen deuten auf das zu Urzeiten nur wenig ausgewaschene Elbtal und damit verbundene Strömungswirbel hin. Schon seit den ersten Ansiedlungen war der Lehm das Bindematerial zum Bauen der Häuser, zum Setzen und Dichten der Feuerstellen, Backöfen und Steigessen.
Auf nur noch leicht ansteigenden Weg erreichen wir wieder den Wald und kommen in den Sellnitzgrund. Nach dem spitzwinklig zusammentreffenden Lottersteig und dem Gründelweg folgen wir dem jetzt breiteren Forstweg ca. 200m bis zu einer leichten Linksbiegung. Rechts abbiegend erreichen wir nach kurzem Anstieg die Hochfläche und gehen am Waldsaum bis zur Wegkreuzung Waltersdorf Kirchweg. Hier laden Bänke zum Verweilen ein.
Einen herrlichen Panoramablick von der Bastei mit Rathener Felsenwelt bis zu der Brandansicht bieten sich dem Betrachter. Jetzt ist es Zeit, über Wanderlänge und Zeit zu entscheiden.
Gaststätte "Hans-Jörg" 1960
Das geht am Besten in der Gaststätte "Zum neuen Hans-Jörg" ein einzeln stehendes Gebäude, was seit vielen Jahren zur Einkehr einlud. Der geradeaus weiterführende Weg bringt uns in 30-40 min direkt nach Rathen. Links abbiegend könnten wir den Lilienstein in ca. 45 Minuten erreichen, dazu müsste der Gipfelrundgang evtl. mit Besuch der Berggaststätte zugerechnet werden, dazu noch den Abstieg und am Parkplatz vorbei auf ruhiger Straße wieder zum Lottersteig in ca. 40 min.
Die reizvolle Wanderung ist natürlich links abbiegend zum bereits in voller Schönheit sichtbaren Lilienstein.
Bereits nach kurzer Wegstrecke kommt man zu einem kleinen Friedhof, der zum Gedenken an das Schicksal der Sudetendeutschen Vertriebenen zum Ende des 2. Weltkrieges erinnert. Sie waren in dem dahinter liegendem Waldstück in einem Barackenlager untergebracht. Dieses Lager hatten amerikanische Kriegsgefangene Ende des Krieges verlassen, die im Stollenbau für unterirdische Produktionsstätten im Rathener Ortsteil Strand eingesetzt waren.
Bereits nach kurzer Wegstrecke kommt man zu einem kleinen Friedhof, der zum Gedenken an das Schicksal der Sudetendeutschen Vertriebenen zum Ende des 2. Weltkrieges erinnert. Sie waren in dem dahinter liegendem Waldstück in einem Barackenlager untergebracht. Dieses Lager hatten amerikanische Kriegsgefangene Ende des Krieges verlassen, die im Stollenbau für unterirdische Produktionsstätten im Rathener Ortsteil Strand eingesetzt waren.
Als nächstes kommen wir, links abbiegend, auf gepflasterten Weg zum Nationalpark-Stützpunkt Sellnitz.
In dem ehemaligen Forsthaus, erbaut in einer Zeit,
in der die Jagdgesellschaften nur in Jagdwagen (Kutschen) vorfuhren, werden jetzt interessierten Besuchern und Schülergruppen die Besonderheiten unserer Landschaft, ihres geologischen Aufbaues oder Flora und Fauna des Elbsandsteingebirges in vielfältiger Art dargestellt.
Lilienstein mit Sellnitz
Wir verlassen die Sellnitz, deren Name ursprünglich auf eine verwüstete Ansiedlung des Mittelalters zurückgeht.
In Richtung Elbabhang-Lilienstein bereits nach 200 m, kann man rechts des Weges im ansteigenden Gelände zum Lilienstein Bodenwellen erkennen, die von rekrutierten Einheimischen auf Anordnung Napoleons, in der Zeit seiner Russlandfeldzüge angelegt wurden. Diese Wälle an der Ostseite des Liliensteines reichen bis zu 1/3 des Steilhanges unter dem Felsenaufbau. Etwas weitergehend kommen wir wieder zum Kirchweg und der Markierung zum Lilienstein.
In Richtung Elbabhang-Lilienstein bereits nach 200 m, kann man rechts des Weges im ansteigenden Gelände zum Lilienstein Bodenwellen erkennen, die von rekrutierten Einheimischen auf Anordnung Napoleons, in der Zeit seiner Russlandfeldzüge angelegt wurden. Diese Wälle an der Ostseite des Liliensteines reichen bis zu 1/3 des Steilhanges unter dem Felsenaufbau. Etwas weitergehend kommen wir wieder zum Kirchweg und der Markierung zum Lilienstein.
Franzosenborn am Lilienstein
Der Weg wendet nun nach rechts und erreicht den Felsenbereich, teilweise über Stufen und solide Treppen in Stahlausführung, zuletzt durch eine Felsengasse,
und führt an der Ostseite des Berges zum Gipfel.
Wir gehen links haltend zur Carolabastei, einer markanten Felsenkanzel, die sich direkt über dem, soeben von uns geschafften Aufstieg befindet.
Wir sehen das Elbtal von Prossen bis zum Großen Winterberg und den gesamten rechtselbischen Teil des Elbsandsteingebirges und darüber hinaus bis ins lausitz-böhmische Bergland.
Wer an historischen interessiert ist kann den Kirchweg nach rechts nutzen und ca. 100 m abwärts gehen, um den Franzosenborn der nur 50 m vom Weg (Wegweiser beachten) am Berghang liegt, besichtigen.
Nun wieder zurück bis zum Wegweiser Lilienstein.
Der nun steiler werdende Aufstieg führt erst links haltend in Richtung einer Höhle (nicht ausgeschildert und beschwerlicher Zugang), deren kugelförmiger Innenraum mit ca. 10 m Durchmesser, sicher durch menschliche Einwirkung immer wieder vergrößert wurde, indem die Bewohner der umliegenden Orte "Scheuersand" heraus holten und damit Fußböden, Tische und Küchengeschirr reinigten.
Nun wieder zurück bis zum Wegweiser Lilienstein.
Der nun steiler werdende Aufstieg führt erst links haltend in Richtung einer Höhle (nicht ausgeschildert und beschwerlicher Zugang), deren kugelförmiger Innenraum mit ca. 10 m Durchmesser, sicher durch menschliche Einwirkung immer wieder vergrößert wurde, indem die Bewohner der umliegenden Orte "Scheuersand" heraus holten und damit Fußböden, Tische und Küchengeschirr reinigten.
Höhle am Lilienstein
Hinüberwechseln auf die Südseite des lang gezogenen Tafelberges wieder das überwältigende Bild der Berge links der Elbe, mit der Festung und dem Elbbogen im Vordergrund. Man sieht die Reste eines, durch Blitzschlag zerstörten Obelisken, der an die Besteigung des Berges durch August des Starken im Jahre 1708 erinnerte. An den markanten Felskanten der Aussichten kann der aufmerksame Betrachter Ausformungen für Balkenauflagen erkennen, die auf eine mittelalterliche Befestigung hinweisen.
Bereits sichtbar ist die Berggaststätte, die bereits im bescheidenen Anfängen seit 1873 besteht und heute eine gut besuchte Bergaststätte darstellt. Nach erfolgter Stärkung durchschreiten wir zum westlichen Horn des Berges gehend, die eigentliche Burgstätte, die von Mauerresten umgeben ist.
Bereits sichtbar ist die Berggaststätte, die bereits im bescheidenen Anfängen seit 1873 besteht und heute eine gut besuchte Bergaststätte darstellt. Nach erfolgter Stärkung durchschreiten wir zum westlichen Horn des Berges gehend, die eigentliche Burgstätte, die von Mauerresten umgeben ist.
Blick vom Lilienstein
Das durch zwei tiefe Ausbrüche getrennte Westhorn erreichen wir über Brücken und Stahltreppen und kommen zum trigonometrischem Punkt (Triangulierungssäule), bereits 1865 festgelegt, und dem Mulattenkopf, eine von der Gaststätte aus gut sichtbare, markante Felsform.
Über die beiden Brücken zurückgehend, wenden wir uns nach rechts dem Westabstieg zu. Über Stufen kommen wir wieder aus dem Felsbereich heraus, rechts haltend und immer noch steil abwärts zu der Verbindungsstraße nach Ebenheit-Waltersdorf.
Die Straße nutzend, erreichen wir wieder den "Hans-Jörg" und den Lottersteig nach Rathen.
Dort gehen wir links abwärts durch eine Einsenkung nach dem Elbtal. Den Steilabhang hinab steigen wir ca. 70 Stufen, bis zur Gaststätte "Einsiedler".
Nun geht es auf der Elbpromenade bequemen am Elbufer entlang, die Rathener Felsenwelt mit Bastei im Blickfeld. Nach ca. 1 km sind wir am Ziel, dem Kurort Rathen.